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RICARDA HAGE

NDR Fernsehen


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Bevor Sie das Studium an der HAW begonnen haben, was hat Sie bewogen sich genau für diesen Studiengang zu entscheiden? Wie sind Sie auf dieses Fachgebiet aufmerksam geworden?
 
Zum einen bin ich durch familiäre Hintergründe darauf aufmerksam geworden. Das Studium hörte sich vielfältig an und ließ meines Erachtens genug Freiraum für die spätere Entscheidung, wo man tatsächlich einmal arbeiten möchte; man musste sich also vorab noch nicht festlegen.

Innerhalb des Studiums ist laut Studiengangsordnung ein Praxissemester vorgesehen. Beschreiben Sie bitte, in welcher Einrichtung Sie Ihr Praxissemester absolviert haben, wie Sie an den Praktikumsplatz gekommen sind, welche Kenntnisse Sie im Rahmen des Praktikums erworben haben und welche Fächer aus dem Studium Ihnen besonders hilfreich waren.
 
Ich habe mein Praktikum im Unternehmens- und Markenarchiv der Beiersdorf AG in Hamburg nach einer Bewerbung auf eine Stellenausschreibung im Internet gemacht.

Haben Sie während Ihres Studiums ein Auslandssemester absolviert? Wenn ja, beschreiben Sie bitte Ihre Beweggründe ins Ausland zu gehen sowie Ihre Eindrücke, die Sie dort sammeln konnten!
 
Ich hatte ein Semester in Syracuse (NY, USA) im fünften Bachelor-Semester studiert. Es war ein Angebot der HAW goes USA und ich wollte mir die einzigartige Chance, Auslandserfahrung an einer renommierten Privatuni zu sammeln, nicht entgehen lassen. Zudem sind natürlich Verbesserung der Sprache, Kennenlernen einer anderen Kultur und anderer Lehrmethoden Gründe gewesen.

Im Hinblick auf Ihren Beruf und Ihr Unternehmen: Wie schätzen Sie den Master of Arts dieses Fachbereiches ein? Erachten Sie ihn für wichtig und wenn ja, warum und für welchen Personenkreis?
 
Der Master ist „nice to have“, aber absolut nicht für jeden empfehlenswert. Auch hier zählte für mich eher das Motto „Nimm alles mit was geht“ und auch von meinem Arbeitgeber wurde ich in meinem Master-Vorhaben unterstützt. Für die tatsächlichen Tätigkeiten in meinem Arbeitsbereich wäre es aber nicht unbedingt notwendig.

Einigen fällt der Berufseinstieg nach dem Studienabschluss relativ schwer. Wie haben Sie sich auf Ihre erste Stelle beworben bzw. welche Bewerbungsstrategien haben Sie verfolgt?
 
Ich habe mich schon während meines Bachelors auf ausgeschriebene Stellen sowie initiativ bei diversen Unternehmen beworben, um „meine Chancen zu testen“. Meine Strategie: Bewerbe dich viel (auch initiativ!), erkundige dich nach dem Stand des Bewerbungsverfahrens und fang vor allem rechtzeitig damit an!

Welche Kompetenzen waren bei Ihnen als Bewerber/in gefragt bzw. sind heute noch gefragt?
 
Ausdrucksvermögen; Allgemeinbildung; Recherchekompetenz; Erfassungsvermögen; Präzision; Akribie; Fleiß; Kommunikationsfähigkeit; Technisches Know-How

Heute sind viele Arbeitsverträge oft an Projekte gekoppelt und z.B. aus diesem Grund befristet. Haben Sie hohen Wert auf eine unbefristete Stelle gelegt? Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem ersten Arbeitsvertrag?
 
Ein unbefristeter Vertrag hatte für mich keine Priorität, weil es zur heutigen Zeit nicht mehr zu erwarten ist. Gerade in sich schnell wandelnden Arbeitsbereichen werden häufig aufgrund der nötigen Flexibilität im Geschäft nur befristete Verträge vergeben. Zudem habe ich parallel zum Berufseinstieg mein Masterstudium begonnen, weshalb auch mir die Flexibilität entgegenkam.

Viele Arbeitgeber verlangen schon ab dem ersten Arbeitstag oder im Vorstellungsgespräch spezielle Kenntnisse und Kompetenzen. Welche waren das bei Ihnen und konnten Sie alle Voraussetzungen erfüllen? Hatten Sie Bedenken bezüglich der Bewerbung, da vielleicht Kompetenzen vorausgesetzt wurden, die Sie eventuell noch nicht besaßen?
 
Da ich schon vor meiner Bewerbung in dem Bereich als Studentische Hilfskraft bei einem anderen Fernsehsender gearbeitet hatte, war mir die Arbeit bereits geläufig. Lediglich die hauseigenen Systeme usw. waren mir natürlich unbekannt, aber das ist bei einer externen Bewerberin ja zu erwarten. Bedenken hatte ich keine.

Sie haben nun schon einige Zeit Berufserfahrung sammeln können. Wie schätzen Sie heute Ihre aktuelle berufliche Situation bzw. die Situation in Ihrer Branche ein? (Stellenabbau, Einsparungen, Aufstiegschancen etc.)
 
Stellenabbau findet natürlich statt, aber Nachwuchs ist angesichts des relativ hohen Altersdurchschnitts der Belegschaft gefragt.

In welcher Abteilung arbeiten Sie und welche Tätigkeiten prägen Ihren Arbeitsalltag?
 
Ich arbeite in der Abteilung „Fernseharchiv, Dokumentation“.
Mediendokumentation/Auswertung: Erfassung von Sach- und Bildinhalten, Indexierung.
Zeitweise habe ich auch im Programmaustausch gearbeitet: Bereitstellung von Sendematerial im Austausch mit den Dritten Programmen.

Wie schätzen Sie die finanzielle Situation in Ihrer Branche ein? Lohnt es sich in diesem Bereich zu arbeiten?
 
Es lohnt sich darin zu arbeiten, wenn einem die Arbeit Spaß macht und man sich gern dafür engagiert. Der Lohn stimmt - ist abhängig von der Zeit im Unternehmen, der Berufserfahrung und natürlich der Stelle.

Welche Tipps würden Sie Studierenden bezüglich des Studiums, aber auch im Hinblick auf den Einstieg in das Berufsleben mit auf den Weg geben wollen?
 
Sammelt so viel Praxiserfahrung parallel zum Studium wie nur möglich. So lässt sich einerseits in Erfahrung bringen, was man sich später als Beruf vorstellen könnte, man knüpft Kontakte und der Einstieg in den Beruf ist durch die Praxiskenntnisse leichter. Bewerbt euch früh und viel - auch initiativ.