JENNIFER SEIDEL
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Bevor Sie das Studium an der HAW begonnen haben, was hat Sie bewogen sich genau für diesen Studiengang zu entscheiden? Wie sind Sie auf dieses Fachgebiet aufmerksam geworden?
Da ich das Fachabitur habe, kam für mich nur ein Studium an einer Fachhochschule in Frage. Ich habe mir damals das Angebot an der FH Hamburg angeguckt und mich relativ schnell für den Studiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement entschieden. Mir hat der Mix aus Theorie und Praxis gefallen.
Innerhalb des Studiums ist laut Studiengangsordnung ein Praxissemester vorgesehen. Beschreiben Sie bitte, in welcher Einrichtung Sie Ihr Praxissemester absolviert haben, wie Sie an den Praktikumsplatz gekommen sind, welche Kenntnisse Sie im Rahmen des Praktikums erworben haben und welche Fächer aus dem Studium Ihnen besonders hilfreich waren.
Ich habe mein Praxissemester in der Bibliothek des Hamburger Staatsarchivs verbracht. Diese Praktikumsstelle habe ich über eine Anzeige im Internet gefunden. Was ich bis dahin über PICA gelernt habe konnte ich während dieser Zeit anwenden. Ansonsten habe ich mich viel mit den antiquarischen Büchern und Dokumenten Hamburgs befasst.
Im Hinblick auf Ihren Beruf und Ihr Unternehmen: Wie schätzen Sie den Master of Arts dieses Fachbereiches ein? Erachten Sie ihn für wichtig und wenn ja, warum und für welchen Personenkreis?
Ich denke, es kann hier hilfreich sein einen MA zu haben, wenn man eine Leitungsfunktion anstrebt. Ansonsten ist eine Position ohne diese Funktion auch gut mit einem BA zu besetzen.
Einigen fällt der Berufseinstieg nach dem Studienabschluss relativ schwer. Wie haben Sie sich auf Ihre erste Stelle beworben bzw. welche Bewerbungsstrategien haben Sie verfolgt?
Eigentlich habe ich lediglich in allen mir bekannten Jobportalen nach Angeboten für Bibliothekare gesucht. Mein einziger Treffer zu der Zeit war die Stelle, die ich jetzt noch inne habe.
Welche Kompetenzen waren bei Ihnen als Bewerber/in gefragt bzw. sind heute noch gefragt?
Kompetenzen wie die Fähigkeit gut im Team zu arbeiten, sehr gute Kenntnisse in Microsoft Office (ganz besonders Excel), fehlerfreies Englisch (in Schrift und Sprache) und letztlich noch Erfahrung in der Arbeit mit Datenbanken sind gefragt.
Viele Inhalte des Studiums bereiten laut Beschreibung des „Department Information“ auf die Berufspraxis vor. Wie ist Ihre Meinung dazu? Beschreiben Sie bitte, welche Inhalte Sie in Ihrem Beruf anwenden konnten bzw. was Ihnen gefehlt hat.
Ich denke, dass die Praktika und ganz besonders auch das Praxissemester eine gute Vorbereitung auf den Arbeitsalltag sind.In Statistik habe ich damals gelernt mit Excel umzugehen. Datenbankrecherche war auch Teil des Studiums.Allerdings denke ich, dass Englisch vielleicht noch etwas ausgedehnter gelehrt werden könnte.
Heute sind viele Arbeitsverträge oft an Projekte gekoppelt und z.B. aus diesem Grund befristet. Haben Sie hohen Wert auf eine unbefristete Stelle gelegt? Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem ersten Arbeitsvertrag?
Mein Arbeitsvertrag war auf ein Jahr befristet. Diese Frist wurde auch einmal verlängert, bis ich dann einen unbefristeten Vertrag bekommen habe. Als Neuling habe ich nicht direkt den Anspruch erhoben eine unbefristete Stelle zu bekommen und war mit dem zufrieden, was ich bekommen habe.
Viele Arbeitgeber verlangen schon ab dem ersten Arbeitstag oder im Vorstellungsgespräch spezielle Kenntnisse und Kompetenzen. Welche waren das bei Ihnen und konnten Sie alle Voraussetzungen erfüllen? Hatten Sie Bedenken bezüglich der Bewerbung, da vielleicht Kompetenzen vorausgesetzt wurden, die Sie eventuell noch nicht besaßen?
Teamwork konnte ich anhand der Praktika vorweisen (insbesondere auch durch das Projektsemester). Mein Englisch musste ich in schriftlicher Form bei einem Einstellungstest beweisen. Und alles andere habe ich mir durch die tägliche Arbeit angeeignet, wie z.B. Excel und auch das Handling mit der Datenbank.
Sie haben nun schon einige Zeit Berufserfahrung sammeln können. Wie schätzen Sie heute Ihre aktuelle berufliche Situation bzw. die Situation in Ihrer Branche ein? (Stellenabbau, Einsparungen, Aufstiegschancen etc.)
Die Situation hat sich in den letzten Jahren stetig ein wenig verändert. Einstellungsstopps und Einsparungen waren hier an der Tagesordnung. Allerdings musste in den letzten 7 Jahren niemand betriebsbedingt gekündigt werden. Die Aufstiegschancen in meinem Bereich sind relativ gering – bis auf die Leitung des Teams, welche aber zurzeit auch nicht vakant ist.
In welcher Abteilung arbeiten Sie und welche Tätigkeiten prägen Ihren Arbeitsalltag?
Ich bin in der Medienrecherche tätig und aktualisiere eine Journalistendatenbank. Neben der reinen Arbeit an der Aktualität der Daten via Telefon und Internet, erstelle ich noch monatliche Berichte für die Geschäftsführung. Diese Berichte enthalten Zahlen über den Bestand der Datenbank und dessen Aktualisierungsgrad.
Wie würden Sie Ihren typischen Arbeitstag beschreiben, um den Studierenden einen Einblick in Ihren beruflichen Alltag zu gewähren?
Morgens werden Newsletter gelesen – Informationen wie Positionswechsel in Redaktionen und/oder neue Titel, bzw. Einstellungen von Medien werden in die Wiedervorlage notiert und dann je nach Fälligkeit abgearbeitet. Fehlermeldungen in der Datenbank werden behoben. Kundenanfragen werden gesichtet und an die zuständigen KollegInnen weitergeleitet, bzw. auch selber abgearbeitet. Fragebögen werden via E-Mail an die Redaktionen geschickt und bereits bearbeitete Fragebögen werden in die Datenbank eingepflegt. Am Anfang eines jeden Monats werden Statistiken für den vergangen Monat in Form eines Berichtes erstellt.
Welche Tipps würden Sie Studierenden bezüglich des Studiums, aber auch im Hinblick auf den Einstieg in das Berufsleben mit auf den Weg geben wollen?
Seid neugierig und nehmt so viel mit, wie möglich! Ich habe leider keinen Auslandsaufenthalt gemacht – würde es aber jedem empfehlen, wenn machbar! Schaut auch über den Tellerrand und probiert aus.